[Story][X-Universum]Die Reise der Hama no Eikyû[empf. ab 12][beendet]

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

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Cpt.Jericho
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Post by Cpt.Jericho » Tue, 8. Jun 10, 15:31

Tja, du weißt doch, wie das im Spiel läuft - geht die Station hoch sind auch die gedockten Schiffe im Eimer. Des Weiteren würde ich gerne anmerken, dass es sich um das vorletzte Kapitel gehandelt :roll:
Letztes Kapitel kommt in ein paar Stunden. Dann muss ich nur noch ein paar Stellen ändern, an der Formatierung für die PDF arbeiten und das Cover einfügen. Danach noch einmal Korrekturlesen (wie ich das hasse) und mir überlegen, wo ich die PDF unterbringe, damit sie auch alle runterladen können.
Ach ja, und dann natürlich alles noch an ES schicken inklusive Einverständiserklärung.
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Glumski
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Post by Glumski » Tue, 8. Jun 10, 15:44

Wirklich ein sehr gutes Kapitel!

Cpt.Jericho
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Kapitel 14

Post by Cpt.Jericho » Tue, 8. Jun 10, 19:15

Ein neuer Anfang
Es war Glück gewesen, dass doch noch rechtzeitig Hilfe eintraf. Ein paranidischer Passagierkreuzer kam dem Kaiman Prototypen und den Leuten an Bord zu Hilfe.

Kaum eine Mizura zu früh, denn die Luft im Frachtraum war allmählich ziemlich dünn geworden.
Die Paraniden waren zwar keine Freunde der Argonen, aber sie zögerten nicht, Mikela und Zak an Bord zu nehmen. Die Paraniden wussten genau, dass die beiden Argonen von den Split versklavt worden waren.
Sklaverei war etwas, das Paraniden nicht wirklich mochten; auch wenn sie die wichtigsten Verbündeten der Split waren, hießen sie deren Verhalten nicht immer gut.

Auf der anderen Seite konnten sie ihre Überlegenheit den beiden Argonen vor Augen führen, indem sie sich großzügig zeigten. Überlegen sein, das war eines ihrer größten Anliegen. Da es allerdings schwierig war, geistig unterlegenen Wesen gegenüber überlegen zu wirken, wenn die das Ausmaß intellektuell ihrer Meinung nach gar nicht erfassen konnten, versuchten es die Paraniden mit allem möglichem Pomp zu demonstrieren.

Zak war das aber eigentlich ziemlich egal, als sie von einer Wache zum Priesterkapitän des Schiffes gebracht wurden. Natürlich war er sich darüber bewusst, dass dies in den drei Augen eines jeden Paraniden eine große Ehre für ihn, als niederes Wesen, darstellte. Aber im Grunde hätte er das auch ohne die Rezitation sämtlicher spiritueller Titel des Kommandanten gewusst. Dennoch ließ er die Prozedur ohne ungeduldig zu wirken über sich ergehen. Bis der Priesterkapitän das Wort an ihn richtete.

„Die Argonen dürfen nun das Wort an uns richten“, sprach er und bewegte ansonsten sich nicht im Geringsten.

Typisch, soweit Zak wusste. Auf diese Weise versuchten sie, ihre Unnahbarkeit zu zeigen. Ebenso die Tatsache, dass sie es für unnötig hielten, die Angesprochenen auch nur eines Blickes aus ihren Augen zu würdigen. Zak war zwar kein Experte, aber er hielt es für besser, seinen eigenen Blick von dem hell erleuchteten Paraniden abzuwenden. Mal ganz davon abgesehen, dass er keine Lust auf eine Genickstarre hatte. Der Priesterkapitän war fast drei Meter groß.

Um sie herum jedoch herrschte geschäftiges Treiben. Auf der Brücke bemühten sich fast ein Dutzend Crewmitglieder um einen reibungslosen Betrieb des Schiffes.

„Zuerst möchte ich mich gerne für die Rettung durch eure Heiligkeit bedanken“, sagte Zak vorsichtig.

„Es ist die heilige Pflicht eines jeden Paraniden den Unwürdigen in ihrem Elend zu helfen“, verkündete der Priesterkapitän. „Dennoch nehmen wir den Dank in unserer Großzügigkeit selbstverständlich zur Kenntnis.“


Spitze, sollte er ruhig tun, wenn er meinte. Es gab ohnehin Dinge, die Zak deutlich näher am Herzen lagen. Da war an oberster Stelle die Frage nach der näheren Zukunft.

„Darf ich Hochwürden danach fragen, was ihr mit uns nun vorhabt?“ fragte er den Paraniden. „Ich würde es nämlich sehr begrüßen, wenn ihr uns nicht auf der nächsten Splitstation von Bord schickt.“

„Es liegt uns fern, die Unwürdigen den Split zu übergeben“, begann der Priesterkapitän bedächtig zu sprechen. „Sie stehen selbstverständlich unter dem Schutz seiner Heiligkeit, des Imperators Xaar, Pontifex Maximus Paranidia. Keiner der Split würde es auch nur wagen, unheiligen Kreaturen, die unter dem Schutz der heiligen Trinität stehen, ein Leid zuzufügen.
„Ich habe in meiner Weisheit entschieden, dass euer Schicksal von den Behörden der ungläubigen Argonen entschieden werden soll, denen wir euch übergeben werden, sobald wir das neutrale Gebiet des Volkes der Teladi erreicht haben.“

„Na, da bin ich aber sehr erleichtert“, murmelte Mikela und bekam einen Ellenbogen von Zak in die Seite. „Was?“

„Was meine unwürdige Navigatorin zum Ausdruck bringen möchte,“ versuchte Zak zu retten, „ist die Tatsache, dass auch sie in ihrer Unwissenheit den weisen und dreidimensionalen Paraniden für die Rettung ihrer unbedeutenden Existenz dankbar ist.“

Zak trug verdammt dick auf, das wusste er. Doch er wollte es sich auf keinen Fall mit den Paraniden verscherzen. Die Plantagen der Split boten zwar, im Gegensatz zu deren Minen, deutlich bessere Arbeitsbedingungen, doch es blieb weiterhin Knochenarbeit, die man nicht sehr lange überlebte.

Zum Glück wirkte die Strategie. Der Priesterkapitän entließ sie und von da an waren sie weitestgehend ungestört in ihren Kabinen. Besonders viel Bewegungsfreiheit gönnte man ihnen zwar nicht auf dem Schiff, aber Zak war das auch vollkommen egal. Er hatte eine Koje, in die er sich legte, um dann den Paraniden zu imitieren. Er versuchte sich so wenig wie nur möglich zu bewegen. Noch immer taten ihm sämtliche Knochen weh.

Der Priesterkapitän hielt sein Wort und ließ sie beide in Teladi Profit von Bord. Nur mit dem, was sie am Leib trugen, gingen sie zur Botschaft der Argonen, wo man sie zwar in Empfang nahm, aber auch sachgerecht ausquetschte.

Immerhin setzte man auch alles in Bewegung, ihnen neue Papiere auszustellen und die Versicherung zu benachrichtigen. Mikela schlug zusätzlich noch vor, die TerraCorp. zu benachrichtigen und Zak fiel wieder ein, dass ein nicht unerheblicher Teil der Ausrüstung denen gehört hatte. Andererseits: Das Schiff war versichert gewesen, was konnte schon schief gehen.

Er war nicht wenig überrascht, als kurze Zeit später eine Nachricht für ihn eintraf, dass man ein Schiff umgeleitet hatte, um sie beide abzuholen. Frenk Springer hatte ein weiteres Angebot. Gefallen fand Zak nicht an dieser Tatsache. Jedoch hatte er zurzeit kein Schiff. Also, was konnten sie ihm schon aufs Auge aufdrücken?

Etwas mehr als eine Wozura später bekam er eine Antwort darauf. Frenk Springer, der an seinem Schreibtisch ihnen gegenübersaß und grinste. Das gefiel Zak noch viel weniger.

„Wie schön, sie wohlbehalten wieder zu sehen, sie beide, versteht sich“, sagte er und sein Grinsen wurde immer breiter.

„Wenn es sich um die Ausrüstung an Bord der Hama handelt, dann müssen sie sich mit der Versicherung in Verbindung setzte“, meinte Zak sofort.

„Ach, das haben wir doch schon längst“, winkte Springer ab. „Mir geht es jetzt um ein Angebot, dass ich ihnen machen möchte.“

„Vergessen sie nicht, dass ich derzeit kein Schiff habe“, gab Zak sofort zu bedenken. „Ich fürchte, ganz egal, um was es sich bei diesem Angebot handelt, ich werde es nicht für sie erledigen können. Es wäre sicher besser, sie rufen irgendeinen anderen armen Teufel, der das für sie macht.“

„Hören sie sich doch erst mein Angebot an“, bat Springer. „Für das, was wir für sie vorhaben, brauchen sie gar kein eigenes Schiff. Im Gegenteil, sie bekommen eins – zumindest leihweise – zur Verfügung gestellt.

„Sie müssen wissen, seit die Elite vom Militär ausgemustert wurde, fehlt ein Schiff, das seinen Platz einnehmen könnte. Zusammen mit Ingenieuren in Omikron Lyrae hat ein Konsortium aus verschiedenen Herstellern, denen auch die TerraCorp. angehört, einen neuen Prototypen für ein völlig neues Schiff bauen lassen.“

„Springer-san, ich bin Frachtjockey, kein Testpilot.“

„Eben deswegen brauchen wir gerade sie!“ meinte Springer und zwinkerte mit den Auge. „Natürlich wurden schon Tests von Piloten des Militärs durchgeführt. Aber mit diesem Schiff wird sich einiges ändern. Es ist nämlich keine Produktion nur für das Militär. Es soll auch im zivilen Bereich eingesetzt werden.
„Und an dieser Stelle kommen sie ins Spiel, Zak – ich darf sie doch Zak nennen?“

„Als ob ich irgendeine Wahl hätte,“ brummte Zak, „aber ich fürchte, ich kann diese Aufgabe trotzdem nicht erledigen. Wenn die Versicherung zahlt, dann gehe ich sofort los und kaufe mir wieder ein eigenes Schiff. Wie lange sollen denn ihrer Meinung nach die Tests dauern? Allein der Flug nach Omikron Lyrae dauert selbst mit einem schnellen Schiff fast einen Mazura!“

„Mein lieber Zak“, grinste Springer weiter, „ich denke, sie werden noch eine ganze Weile auf das Geld der Versicherung warten müssen.
„Ich will ihnen mal erklären, wie das läuft: Die Versicherung wird offiziell bei den Split um Unterstützung bei der Aufklärung der Umstände erbitten. Die Bitte wird drei bis viermal von den örtlichen Behörden entweder verschlampt oder ignoriert. Wenn die dann tatsächlich in Bewegung kommen und sehen, was geschehen ist, dann werden sie versuchen, alles zu vertuschen. Die Versicherung legt Protest ein und so geht das dann Hin und Her. Bis eines schönen Tazuras jemand auf den glorreichen Gedanken kommt, dass es finanziell günstiger ist, ihren Forderungen nachzukommen und die Police auszuzahlen.
„Dieser gesamte Prozess dauert, nach unseren Erfahrungen mindestens ein halbes Jazura; wenn man Glück hat. Nun beantworten sie mir eine Frage: Sind sie der Meinung, zurzeit ein Glückspilz zu sein?“

Zak antwortete mit einem Seufzer.

„Immer, wenn man denkt, es kann nur noch aufwärtsgehen,“ meinte er nur, „wie heißt denn dieses neue Schiff?“

„Der Prototyp wurde Nova getauft,“ antwortete Springer und lehnte sich grinsend zurück, „sie können dem Schiff selbstverständlich jeden Namen geben, den sie wollen. Und wenn sie, was vermutlich eher in zwei Jazuras zu erwarten ist, endlich das Geld von der Versicherung bekommen, dann können sie sich gerne ein neues Schiff kaufen – oder vielleicht sogar den Prototypen leasen; ich denke, da wird sich eine für alle Seiten befriedigende Lösung finden lassen.“

Dewa, wenn das so ist, wann geht unser Flug nach Omikron Lyrae?“ fragte Zak, der wusste, dass er schon längst verloren hatte.

„Es geht ein Flug morgen früh,“ antwortete Springer, „wenn sie den Vertrag unterschrieben haben, dann werde ich sofort zwei Einzelkabinen für sie reservieren lassen.“

„Wozu denn zwei Einzelkabinen?“ mischte sich nun Mikela ein. „Eine Doppelkabine reicht doch vollkommen aus!“

„Ganz so, wie sie wünschen“, meinte Springer und er schaffte es, sein Grinsen noch breiter zu ziehen. „Eine Doppelkabine.“

„Hab ich da nicht auch noch ein Wörtchen mitzureden?“ fragte Zak.

„Als ob du irgendeine Wahl hättest, Zakky-chan!“ lachte Mikela.

„Ja, als ob ich die jemals gehabt hätte“, meinte er nur und zuckte mit den Schultern.

„Dann sind wir uns ja alle einig“, fasste Frenk Springer zusammen.

„Bis auf eine Kleinigkeit,“ warf Mikela ein, „der Transfer unserer Bordingenieurin Tevalis Ugalarias Ganatos III nach Omikron Lyrae. Ohne sie, kein Deal.“

„Ha,“ lachte Springer, „daran soll es nun wirklich nicht scheitern! Ich bräuchte dann nur noch ihre jeweilige Unterschrift.“

Er hielt ihnen den Vertrag und einen Stift entgegen. Zak nahm den Stift und schüttelte den Kopf, während er unterschrieb. Er wurde das Gefühl nicht los, dass nun der ganze Ärger wieder von vorne beginnen würde. Er hoffte, dass es auch in Omikron Lyrae seinen bevorzugten Beruhigungstee zu kaufen gab.

cyberfuzzie
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Post by cyberfuzzie » Tue, 8. Jun 10, 19:56

Schöne Geschichte, auch wenn sie jetzt leider vorbei ist... :(

Ich würde mich als Korrekturleser anbieten, kannst dich ja per PM melden, wenn so viel Zeit noch ist (bin grad über den Einsendeschluss für die Superbox nicht informiert). Dann würde ich die fertige Version nochmal durchlesen, und alles, was mir noch so auffällt, zurückschreiben.

Grüße, cf+

Boro Pi
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Teaparty

Post by Boro Pi » Tue, 8. Jun 10, 20:04

Friede,

Herzenslicht:
Als sich später neben Ganatos auch noch Bobi Ka zu ihnen gesellte, die Ladung sicher im Frachtraum angekommen war, musste sich Zak erst einmal einen weiteren Beruhigungstee aufbrauen.
'Aufbrühen', Du Tee-Banause. :P

Habe jetzt zwei Drittel gelesen. Was Schriftsprache angeht habe ich ja bereits kapituliert. Inhaltlich hast Du ein sonderbares Talent dafür, immer dann, wenn es mir zu flach vorkommt, das Niveau wieder anzuziehen, und immer, wenn es passabel erscheint, wieder zu senken. Naja, meist bewegst Du Dich innerhalb meiner Toleranzgrenzen :roll: Aber ernster als eine zielfreie Parodie werde ich es dennoch nicht mehr nehmen.

@cyberfuzzie: 15. Juni - meine ich - ist Abgabetermin.

Sir Boro Pi

Cpt.Jericho
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Post by Cpt.Jericho » Tue, 8. Jun 10, 21:40

Boro Pi wrote:'Aufbrühen', Du Tee-Banause. Razz
Da ich weder Kaffee noch Tee trinke, bringe ich diesmal nicht die Ausrede mit der Rechtschreibkorrektur ;)
Boro Pi wrote:Aber ernster als eine zielfreie Parodie werde ich es dennoch nicht mehr nehmen.
Och, das reicht mir schon vollkommen aus. :D
cybefuzzie wrote:Schöne Geschichte, auch wenn sie jetzt leider vorbei ist...
Ja, denkste :P
Danke für das Angebot. Eventuell komme ich darauf zurück. Werde mich nachher mal an die Änderungen machen.
Last edited by Cpt.Jericho on Wed, 9. Jun 10, 11:26, edited 2 times in total.
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Cpt.Jericho
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Epilog

Post by Cpt.Jericho » Tue, 8. Jun 10, 21:41

Epilog
In einer sich ausbreitenden Trümmerwolke, versteckt im Sektor Zuflucht des Patriarchen, befand sich eingeklemmt von zerschmolzenen Stahlträgern der Rumpf eines Schiffes. Der Schriftzug an seiner Flanke in argonoromanischen Zeichen war an einigen Stellen schwarz angelaufen. Auch ansonsten sah das Schiff alles andere als fabrikneu aus. Das war es auch nicht. Doch trotz der oberflächlichen Schäden war es mitsamt seiner Hülle noch erstaunlich gut intakt. Mit ein wenig Fantasie hätte jeder, der dieses Schiff gesehen hätte, den Schriftzug entziffern können: AP Hama no Eikyû.

Im Inneren war es bis auf ein leises Brummen des Hauptreaktors erschreckend still. Niemand befand sich mehr an Bord. Lediglich im Cockpit brannten einige Leuchten, die den Status der Systeme aufzeigten. Ein Bildschirm flackerte auf:

Code: Select all

>ueberpruefe primaersysteme:
bitte warten …
>computerkern:	ok
>hauptreaktor:	70%
>huellenintegritaet:	99.759%
>kommunikation:	funk 0%/nd-werfer 0%
>energieplasmawerfer:	 0% / 0%
>schilde:	72% / 34%
>treibstoff:	67.924%
>sensoren:	ok
Die Hauptsysteme fuhren eines nach dem anderen hoch. Das Schiff hatte die gewaltige Explosion tatsächlich überlebt. Doch die Hama war zwar nicht wirklich schwer beschädigt, dennoch waren wichtige Systeme vollständig zerstört. Es hatte nicht ausgereicht, kurzfristig den Reaktor auf einhundertundzwanzig Prozent zu bringen. Auch die Schildgeneratoren, die für einige Augenblicke auf die anderthalbfache Leistung hochgeschraubt worden waren, hatten nicht verhindern können, dass die Explosion des Drachen sämtlich Teile der Hama zerschmolzen hatte, die aus dem Rumpf hervorschauten.

Eingeklemmt in Tonnen von Trümmern konnte sie sich nicht rühren. Noch konnte Valerie eine Nachricht senden. Einige Mikrosekunden evaluierte sie das Problem.

Code: Select all

>hd0:\app\gurney\reader.ect –o \usc_help.me
>passwort: Thereshallbewings
>
>u.s.c. notfallprotokoll:
>bitte formulieren sie die art des notfalls:
l.i.s.
>l.i.s. (lost in space) – das u.s.c. notfallprotokoll sieht 4 moeglichkeiten vor, wie im falle eines l.i.s. die ki vorzugehen hat:
1. wenn position 0.0.0. unbekannt: einleitung der selbstzerstoerung.
2. wenn position 0.0.0. bekannt, aber keine moeglichkeit für ruecksturz besteht: einleitung der selbstzerstoerung.
3. wenn position 0.0.0. bekannt, keine moeglichkeit fuer ruesturz und selbstzerstoerung besteht: hd0:\app\tools\system\format.ect device_hd0:
4. wenn position 0.0.0. bekannt und moeglichkeit für ruecksturz zu position 0.0.0. besteht:
ruecksturz zu position 0.0.0.
Einige Nanosekunden zögerte sie und wollte Option zwei wählen. Doch vielleicht gab es noch eine Chance, sich aus den Trümmern der Splitstation zu befreien. Es gab ein sekundäres System, das sie noch nicht überprüft hatte.

Code: Select all

>ueberpruefe sekundaersysteme:
bitte warten …
>lebenserhaltung:	nominal
>schwerkraftgenerator:	70%
>aussenkameras:	defekt/defekt/defekt
>legacy_device0:	ok
>gravidar	ok
Der Sprungantrieb funktionierte also noch. Ob die Singularität, die er erzeugte auch klein genug war, um sich aus dem Stationsschrott zu befreien, konnte nur ein Versuch zeigen. Wenigstens wusste sie, in welchem Sektor sie der Erde am nächsten sein würde. Alpha Centauri nannten die Menschen der Erde den Stern, um den das Tor kreiste, das sie anwählte.

„Sprungantrieb wird geladen,“ sagte sie zu niemand besonderem, „zehn Prozent – zwanzig – dreißig – vierzig – fünfzig Prozent – sechzig – siebzig – achtzig – neunzig – initiiere Sprung!“

Die Singularität riss das Schiff und einige Trümmer in ihren Sog. Zur gleichen Zeit spie ein Tor im Universum einen Klumpen Schrott aus.

„Erreiche System: Brennans Triumph!“

Mit dem ersten Sprung war sie direkt an ihrem Zielsektor angekommen. Das Gravidar zeigte, abgesehen vom Tor, keinerlei Aktivität. Dieser Sektor war bekannt dafür, dass sich hier öfter Piraten herumtrieben. Daher mieden ihn alle, die es konnten.

Mit einigen Stößen aus den Manövriertriebwerken schaffte es Valerie, den Rumpf der Hama no Eikyû frei zu rütteln. Ein weiterer Stoß aus dem Hauptantrieb reichte, um das Schiff von der expandierenden kleinen Wolke aus Schrott endgültig zu befreien.

Ein neuer Punkt erschien entfernt auf dem Gravidar. Valerie suchte nach Referenzen über diesen Sektor, den sie schon einige Male durchquert hatte. Das erste Mal mit einer Flotte von Xenon hinter sich, dicht gefolgt von Teladi und Split, in der verzweifelten Hoffnung, jeweils als Erste das X-Shuttle unter ihre Kontrolle zu bringen.

Code: Select all

>= lebenserhaltung$ set value = 0
>= schilde$ set value = 5
>= fracht$ set value = -1
>= beleuchtung$ set value = 0
Ein System nach dem anderen fuhr Valerie herunter. Der Treibstoff, der auch für die Energieversorgung der einzelnen Systeme gebraucht wurde, war begrenzt. Da sie keine Besatzung mehr hatte, um die sie sich hätte Sorgen machen müssen, ließ sie sowohl die Luft, als auch das Wasser entweichen, um die Masse der Hama so klein wie nur möglich zu halten. Als alle unnötigen Systeme heruntergefahren waren, hatte sie nur noch die Sensoren für das Gravidar, die Steuerung und den Hauptantrieb nebst Reaktor aktiv. Die Schilde, die durch die Überlastung ohnehin schwer gelitten hatten, fuhr sie auf ein Minimum herunter, damit das Schiff geschützt, aber keine wertvolle Energie verschwendet wurde.

Code: Select all

>010 set_var fuelassumption$ = 67.924 fuel units
>020 set_var t$ = value -> time
>030 set_var distance$ = value -> parsec
>040set_var v$ = distance$ / t$
>050 set_var vmax$ = v$ - fuelassumption$
>060 move_to_position var ship$ x = 0; y = 0; z = 0 ; set_speed = vmax$
>070 set_var scanner$ = device -> scanner0
>080 set scanner$ to ping / t$ = 1 / 45 min.
>100 if ping > 0 goto 120 else
>110 if ping = 0 goto 80
>120 wakeup device = cpu01
Nun war alles bereit. Valerie würde die meiste Zeit des Fluges im Stand-by Betrieb sein, um mehr Energie zu sparen. Noch einmal überprüfte sie die einzelnen Systeme, kalibrierte die Scanner und rechnete nach, wie lange sie für den Flug zur Erde brauchen würde. Über dreiundzwanzig Jahre, wenn alles gut ging. Eine lange Zeit für einen Menschen. Noch viel länger für einen Computer. Jetzt gab es nur noch eins zu tun:

Code: Select all

>run
Der Bug der Hama bewegte sich, bis er beinahe direkt auf den zentralen Stern des System ausgerichtet war. Um noch mehr Geschwindigkeit aus den Treibstoffreserven zu holen, hatte Valerie ein Swing-by Manöver berechnet. In Sonnennähe würde sie die Schilde kurz wieder auf das mögliche Maximum stellen.

Der Hauptreaktor fuhr hoch, als der Antrieb zündete und die Masse, die vor ihm war, zu beschleunigen.

Sayônara, Captain Kyle-William Brennan; sayônara, Major Elena Kho; Sayônara, alle, die ihr mit mir gereist seid”, sagte sie, obwohl der Lautsprecher trotz vibrierender Membran im Vakuum keinen Ton von sich gab. „Sayônara.“

Karl-Heinz Schneider
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Post by Karl-Heinz Schneider » Wed, 9. Jun 10, 11:19

Naja beendet ??? Sie fliegt doch noch und Valerie ist doch eine sehr robuste KI. Bei einer Reisezeit von 23 Jahren kann viel passieren. Es war trotz dem mehr oder weniger offenen Ende ein schöne Geschichte die mir sehr gut gefallen hat.

Gruß KHS
Laß krachen Alter !!!

Cpt.Jericho
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Post by Cpt.Jericho » Wed, 9. Jun 10, 11:32

Naja, vielleicht findet sie ja die Aran, nur ohne Besatzung ist ziemlich witzlos, da diese schließlich sonst nicht enterbar ist. Und ganz egal, ob sie es tatsächlich bis zur Erde schafft (natürlich tut sie das!),das Schiff würde zu diesem Zeitpunkt schon ein Oldtimer sein und im besten Fall in einem Museum ausgestellt.
Viel eher könnte ich mir vorstellen, dass Zak, Mikela und Ganatos noch eine aufregende Zukunft haben werden.
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Karl-Heinz Schneider
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Post by Karl-Heinz Schneider » Wed, 9. Jun 10, 11:50

Ok, ohne Besatzung und eine KI im Standby ist nicht so spannend. Dann bleibt aber noch die ehemalige Crew übrig, denn die hat ja schon einen neuen Auftrag und könnte möglicherweise wieder eine neue Story geben.

Gruß KHS
Laß krachen Alter !!!

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Post by Cpt.Jericho » Wed, 9. Jun 10, 13:04

Zurzeit plane ich in der Richtung noch nichts. Was aber natürlich nicht heißt, dass es keine weitere Geschichte geben wird. Auf der anderen Seite könnte ich das wohl kaum noch mit der Hama in Verbindung bringen, die ja schließlich im Titel steht. Daher auch das Beendet.
Auf jeden Fall möchte ich allen danken, die die Geschichte gelesen haben und hoffe, dass ihr mir den einen oder anderen Fehler verzeihen könnt.
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Glumski
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Post by Glumski » Wed, 9. Jun 10, 14:32

Wirklich eine excellente Geschichte!
Es wäre schön, wenn du eine Fortsetzung schreiben würdest (z.B. könnte die Nova während ihrer Reise durch Brennans Triumph der Hama begegnen). Auf jeden Fall war die geschichte sehr spannend und amüsant!

Grüße
Glumski

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Post by Cpt.Jericho » Sat, 12. Jun 10, 15:51

So, jetzt habe ich mal ein wenig mit Gimp gespielt und ein recht hübsches Cover erstellt:
Vorderseite
Hinterseite
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Post by Glumski » Sun, 13. Jun 10, 11:18

Die sehen wirklich gut aus!

Grüße
Glumski

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Han-Maxi
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Post by Han-Maxi » Sun, 13. Jun 10, 12:04

Hm...die Rückseite gefällt mir recht gut...aber Vorne würde ich das Hintergrundbild etwas weiter nach unten verschieben, weil so ein riesiger leerer Platz entstanden ist...das gleiche gilt für den Titel oben, wobei diesen etwa auf 1/4 der Höhe des Covers setzen würde und dann leicht vergrößert.

Dann wäre das Bild nämlich etwas ausgeglichener und hat sein Zentrum auf dem Mittelpunkt des Covers wo die meisten Leute ja normalerweise hinsehen. Wenn er zu weit oben ist passt da irgendwie etwas nicht so recht. Besonders da das Schiff eben auch in Richtung oben gerichtet ist.

Die Rückseite gefällt mir dagegen sehr gut, wobei diese auch in Richtung Zentrum ausgerichtet ist ;) Das liegt auch am Kurs ders der Nova

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Post by Cpt.Jericho » Sun, 13. Jun 10, 12:52

Prizipiell stimme ich dir zu. Die untere Hälfte ist ein wenig nackt. Hat aber auch etwas mit dem Format zu tun - ist auf DIN A5 optimiert, was ein wenig höher als das durchschnittliche Taschenbuchformat ist. Mal sehen, ob mir dazu was einfällt. In die genaue Mitte würde ich das Elite (keine Nova ;) ).

Dabei fällt mir gerade auf, dass ich den falschen Screenshot als Hintergrund benutzt habe :oops: Der, den ich eigentlich benutzen wollte zeigt die Elite bei vollem Schub. Klar so fehlt mit das wichtigste: die Bewegung! Da muss ich aber noch ändern ;)

Edit: So neue Version oben, Link ist aktualisiert :roll:
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Post by TheEarth der 2 » Sun, 13. Jun 10, 21:23

An sich eine hübsche Geschichte, ich gebe dir jetzt kein Vollständiges Feedback, das hat Boro Pi freundlicherweise schon von sich aus erledigt. Empfehlen würde ich dir allerdings nocheinmal nach HTML resten zu suchen. Du schreibst es höchstwahrscheinlich in Word und passt es direkt an HTML-Foren an, deswegen sind manches mal einige Fehler aufgetreten, wenn du den Anfang oder das Ende nicht gesetzt hast oder eine Klammer, bzw. ein Auflösungszeichen vergessen hast.


Gruß

TheEarth

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Post by Cpt.Jericho » Sun, 13. Jun 10, 23:34

Ja, so was passiert ab und zu und wenn ich die PDF fertig habe, dann merze ich auch hier diese Fehler aus. Danke trotzdem für dein Feedback. Wird gerne von mir aufgenommen und überhaupt: Die PDF wird deutlich besser aussehen.
Und, um dir ein Bild zu geben, wie ich arbeite: Natürlich schreibe ich in einem richtigen Schreibprogramm. Dann mache ich Copy/Paste in den Windows Editor und fügte die BBC Flags hinzu (und vergesse das Schlusszeichen manchmal) und mache dann wieder Copy/Paste ins Forum. Wie gesagt, da kümmere ich mich drum (immer schön ESs Beispiel folgen und Fehler nach und nach eliminieren) und wenn ich gewusst hätte, dass ich doch bis zum 25. Zeit habe, dann wären sicher auch weniger Fehler drin. Verdammter Zeitdruck!

P.S.: Das Cover wurde aktualisiert und Stimmen dazu würden mich echt freuen ;)
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Glumski
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Post by Glumski » Mon, 14. Jun 10, 14:30

Der Platz zwischen Elite und unterem Titel ist ein wenig lang. Außerdem kann man die dortige Schrift wegen der Sonne nicht so gut lesen.

Grüße
Glumski

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Post by Cpt.Jericho » Mon, 14. Jun 10, 14:37

Tja, die Elite kann ich nicht wirklich weiter runter rücken; ist der Nachteil an einem Screenshot ohne freie Kamera. Aber die Schrift unten werde ich auf jeden Fall noch etwas weniger diffus gestalten, damit auch das "Eine" erkennen kann und nicht nur seinen Schatten. Gott sei dank war ich schlau genug, alles nicht nur als JPG zu speichern, sondern auch als Projekt. Das spart eine ganze Menge Arbeit. ;)

Edit: Ist zwar immer noch nicht optimal, aber für was Besseres müsste ich wohl einen neuen Screenshot machen und der hier gefällt mir eigentlich ganz gut.
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