The Covenant

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

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Farmer Fran
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The Covenant

Post by Farmer Fran » Mon, 20. Jun 11, 11:35

Eine Geschichte ausgehend vom X-Universum in Veränderung und Rückstellung
nach dem Lied Call the Ships to Port der Band Covenant,
gemischt mit Fake for Real der Band Kettcar in Umformulierung,
gemischt mit einigen bekannten Phrasen und obskuren Anspielungen,
von denen ihr vermutlich nie gehört habt.

The Covenant
Der Schwur

Kapitel I.

a billion words ago
the sailors disappeared
a story for the children
to rock them back to sleep


Ruhig lag die Erde im Weltenmeer. Einzuwenden: Alles ist in ständiger Bewegung. Um sich selbst, um andere, die sich um andere drehen - doch wir reden nicht von Astrophysik. Wir reden von Mentalität, von Leben - und ruhig lag die Erde im Weltenmeer.

Es gab Legenden, wisst ihr. Legenden aus Zeiten, in denen sie nicht ruhig lag. In denen es Bewegung gab. In sich und nach außen - und nach außen strebten die Menschen. In das Weltenmeer tauchten sie und schwommen, erreichten ungeahnte Welten, sahen sagenhafte Wesen, die ihnen fremd waren, doch glichen.

Diese Zeiten sind vorbei. Die Tore sind gekappt, die Verbindungen verloren. Von den Abenteurern, Firmen, Verbänden, letztendlich Menschen und von einer ganzen Welt sind wir abgekapselt. Wir sind wieder in uns ruhend und manchmal erzählen wir noch davon, was vor Urzeiten geschah. Niemand, der sich erinnert, lebt. Niemand, der lebt, glaubt an die Erinnerungen - wie phantastisch sind sie auch!

Die Sprungtore, das Monster von Loch Ness, die Xenon, der Yeti.



Kapitel II.

a million burning books
like torches in our hands
a fabric of ideals
to decorate our homes

a thousand generations
the soil on which we walk
a mountain of mistakes
for us to climb for pleasure


Uns und die Zeit der Legenden trennt eine Zeit der Dunkelheit, des Vergessens. Gleich des Mittelalters, aus dem die Antike neu geboren wurde; doch aus unserem Zeitalter war nichts emporgestiegen. Die sich am Gipfel der Zivilisation glaubten, waren im tiefsten Tal der Dunkelheit und Umnachtung.

Doch zyklisch ist das Wesen des Menschen und wie das kleinste Element verhält sich der Korpus des Gesamten. Unsere Geschichte verläuft in Kreisen und wir suchen einen Strich zu ziehen - auszubrechen. Es ist Irrsinn, und doch ist es unsere Natur. Und doch wird es bald geschehen.

Aus euren Träumen und Gedanken werdet ihr gerissen sein. Noch ist alles gebunden, keine Frage. Die Vergangenheit, die ihr euch gabt und die Tausende euch gaben, bestimmt eure Gegenwart, eure Zukunft. Doch ich sage euch: Keine Geburt. Kein Tod. Ihr werdet euch aus euch selbst erfinden und wieder leuchten. Ihr werdet nicht von den ausgetretenen Wegen weichen müssen, wenn ihr sie längst verlassen habt - nicht zur Seite getreten seid, sondern über ihnen schwebt.

Und wahrlich, ich bete, dass dieser Strich nicht der letzte ist.



Kapitel III.

a hundred clocks are ticking
the line becomes a circle
spin the wheel of fortune
or learn to navigate


Als die Tore umgestellt wurden, war es, als würde morgens um vier Uhr ein Gespenst sturmklingeln. Und wir öffneten, gaben ihm die Hand und fassten blind hindurch. Die Sprache war uns fremd geworden, und doch, es sah aus wie wir - das war Blut von unserem Blut und gewiss nicht der Tod, kein Gespenst. Endlich lernten wir wieder miteinander reden.

Bleich wurden wir doch. Das Tor, das sich uns öffnete, war die Höllenpforte. Legenden und Fakten mischten sich unlängst und vorsichtig siebte man es vor uns aus - die Xenon ein alter Feind auf dem Weg. Die Zeit sehr knapp, unsere Verbindung nicht geheim. Unsere Erde nicht geschützt. Unsere Geister nicht bereit.

Die Wesen, die noch in Legenden auftauchten, verschwunden. Boron, Parany, Slit, Teldari - nichts als Legenden auch in der Welt unserer Brüder. Wir verblieben und unser Werk allein, das sich langsam auf uns zubewegte, nach unseren Leben, unserer Welt trachtete.

Doch was, wenn wir die Verbindung trennten?



Kapitel IV.

a choir full of longing
will call our ships to port
the countless lonely voices
like whispers in the dark

a second of reflection can
take you to the moon
the slightest hesitation can
bring you down in flames


Sich all dem zu entziehen, zurück in den Schlaf des Weltalls zu sinken, war verführerisch. Sich in all dies zu werfen, zurück in das Meer des Weltalls zu springen, umso mehr. Euphorie und Panik strichen über das Antlitz unserer Heimat. Freude und Furcht im Wechselspiel ob gefundener Bruder- und Feindschaft im Schlag eines Augenlids.

Aus der Dunkelheit suchten wir auszubrechen und das Sternenmeer unter unserem Kiel zu spüren. Die Erde war blass geworden. Gewiss unsere Heimat und nie würde sie vergessen, selbst die Geister, die uns riefen, sahen ihre Heimat vor sich. Doch der Kreislauf hier war uns unlängst bekannt. Keine Magie mehr. Ausgezaubert. Schon gehabt. Suchfunktion.

Auf den Sturm aus Euphorie und Panik folgte die Ruhe - vor dem Sturm. So schnell so viel und wer konnte es schon sagen? Dies war keine Entscheidung eines Einzelnen oder Weniger, doch wie viel weniger konnten alle Einzelne sich stimmig sein - und woher das Recht, Einzelne zu opfern für den Willen der Menge Einzelner? Warteten wir zu lange, ließen wir das Schicksal entscheiden - doch ohne einen Moment der Ruhe würden wir nie wieder Ruhe finden.

Dies war eine Entscheidung, die wichtig war. Dies war der Moment, in dem wir erwachten.



Kapitel V.

a single spark of passion
can change a man forever
a moment in a lifetime
is all it takes to break him


Funkenstoben in den Häuptern und Oberhäuptern, Ungewissheit. Delegieren nicht möglich ohne weitreichende Konsequenzen - doch was ist meine Meinung? Und dann fielen wir über unsere eigenen Füße. Ausschreitungen, Plünderungen, Kämpfe. Für einen kurzen Moment brachen wir uns das Genick.

Die Massen prallten aufeinander. In sich selbst zerfiel das Weltgebäude und was stehen blieb, sollte die Richtung anzeigen. Ein Moment, der uns auferstehen lassen oder zerstören könnte - und möglicherweise beides zugleich, wenn wir so weit kamen.

Alle Menschheitsgeschichte fiel uns zu - bisher waren wir gewohnt auf den Schultern von Giganten zu stehen, nun drehten sie den Spieß um. Rückwärts rollte sich alles auf unseren Schultern auf, doch wir waren für keine Last bereit - die Berge von Irrtümern lasteten schwer. Und schließlich war eine Entscheidung getroffen.

Ein Lauffeuer ging um die Welt. Feuer zerstört. Feuer erschafft.



Kapitel VI.

a fraction of a heartbeat
made us what we are
a brother and a sister
for better or for worse

a billion words ago
they sang a song of leaving
an echo from the chorus
will call them back again


Uns abzukapseln hieße den Tod anderer besiegeln - denn ohne uns, was gewiss war, würden sie es nicht schaffen. Sie zu uns zu holen, uns gemeinsam verstecken - wie viele Ratten passen schon in ein Loch? Doch waren sie Ratten wie wir - und wir gemeinsam wieder die Menschheit.

In einem Moment beschlossen, die alten Verträge und Schwüre nachgeholt, aufgefrischt. Unsere Herzen schlugen auf und schnell und jeder Schlag fuhr tief durch uns und jeden wie eine Faust, sie schlug bis zum Hals, uns die Luft nehmend und doch dafür sorgend, dass es ging, machbar wurde. Gleich, ob dieser Mut gespielt oder wahrhaftig - das Ergebnis war dasselbe.

Wir riefen unsere Brüder und Schwestern zurück, trafen aufeinander, gingen miteinander in Formation, bereit für den Angriff in gemeinsamer Stärke. Die Menschheit stand und fiel nun als ein Körper - wir lagen vor unserem Tor auf der Lauer. An ihm würden die Xenon passieren und wir in sie einbrechen.

Und Staub/
Staub werden wir alle.




Kapitel VII.

a choir full of longing
tonight we light the fires
we call our ships to port
tonight we walk on water


Wir brachen aus unserem Kreislauf aus. All unserem Begehren nach der Ferne stand nur eine Hürde im Weg. Unsere Rufe und Sehnsüchte trieben und vor und vor an die Front. Nun stehen und warten wir - warten ein letztes Mal.

Heute Nacht werden wir am Himmel leuchten wie die Sterne daselbst. Wir werden allen ein Licht sein, sie in den Hafen der Erde weisen. Dies ist die Geburtsstunde eines neuen Zeitalters, die Renaissance des irdischen Imperiums. Wer weiß, welche Menschen noch verstreut in diesem Endlos leben und warten - warten auf uns?

Das Unmögliche wird möglich, das Unglaubliche Ereignis. Weit ist der Weg zur anderen Seite, doch geballt ist der Wille, der sie erreichen will.

Wir werden einen Sprung wagen.



and tomorrow we'll be gone
Mit µ und ¬

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Tin-Man
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x4

Post by Tin-Man » Mon, 20. Jun 11, 16:22

Wäääh :tuichdoch: , so traurig... So schön...
Genial. :thumb_up:

Glumski
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Joined: Tue, 8. Apr 08, 15:53
x3tc

Post by Glumski » Mon, 20. Jun 11, 17:15

Wow. :thumb_up:
Einfach nur genial.

Grüße
Glumski

Leo_Cheram
Posts: 105
Joined: Fri, 4. Apr 08, 16:57

Post by Leo_Cheram » Sun, 3. Jul 11, 01:14

sehr ergreifend, und fesselt... :o
Ich kann nur applaudieren

Teladi Profit
Posts: 1234
Joined: Sat, 19. Apr 08, 10:07

Post by Teladi Profit » Mon, 4. Jul 11, 18:11

Nicht schlecht. Gar nicht mal so schlecht :)
Kreativität ohne Grenzen!
http://forum.bosl.info

Boro Pi
Posts: 3767
Joined: Wed, 6. Nov 02, 22:50
x3tc

The Cofranant

Post by Boro Pi » Sun, 17. Jul 11, 17:21

Farmer Fran wrote:and tomorrow we'll be gone
Tja, so kennt man Dich... :P

Schön, sehr schön. Die Idee allein ist in ihrer Ungewöhnlichkeit mal wieder erfreuend franesk. Nur das erste Kapitel fällt irgendwie unschön aus dem Rahmen. Die Einwendung stört die Gesamtstimmung massiv.

Gern mehr in dieser Art.

Gruß in den Norden,

Boro

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